Eine vollwertige und ausgewogene Ernährung sorgt für eine ausreichende Versorgung mit Energie und Nährstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Soweit die sehr gut nachvollziehbare Theorie. Doch die Übersetzung in die Praxis ist dabei nicht immer ganz so leicht. Ein erschwerender Umstand wie eine Krebserkrankung vergößern das Problem: Eine gesunde Ernährungsform für mehr Lebensqualität.
Ernährungspyramide
Eine gesunde ausgewogene abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit. Unterstützt wird dieses Vorhabens im Alltag durch eine sog. Ernährungspyramide. Sie spiegelt die Art und den relativen Anteil der täglichen Ernährungsbestandteile allgemein wider. Die Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) plädiert dafür, dass Spaß und Genuß bei Essen und Trinken eine wichtige Rolle einnehmen sollten. Im Modell der Ernährungspyramide werden Lebensmittel deshalb kunterbunt in Module und Portionsgrößen zusammengefasst, um eine kinderleichte Orientierung für die tagtägliche ausgewogene Ernährung darzustellen (s. Abbildung). Zudem wurden die einzelnen Module in Ampelfarben eingeteilt, um zu betonen welche Lebensmittel “reichlich”, “mäßig” oder “sparsam” konsumiert werden sollen. Entsprechend der Ernährungspyramide sollen Nährstoffe von “Superfood” gesundheitsförderliche Eigenschaften beinhalten.
Superfood
Der Begriff “Superfood” ist per se ein Modewort und Marketing Erfindung. Es suggeriert eine superiore Qualität. Lebensmittel werden in Werbeanzeigen als Superfood bezeichnet, wenn sie besonders förderlich für Gesundheit und Wellness sein sollen. Doch oft ist das nur Augenwischerei. Exotische meist nicht regionale Pflanzen und Extrakte sind nicht automatisch gesundheitsfördernd. Allerdings gibt es experimentelle Studien, die den Nährstoffen von einigen Superfoods positive Eigenschaften bescheinigen. Ein positives Signal für den Superfood-Trend. Viele Wissenschaftler sind dennoch kritisch. Denn den Studien liegen lediglich Zell- und Tierversuche zugrunde. Sie untersuchen meist nur einzelne Wirkstoffe, nicht aber das Lebensmittel als Ganzes. Eine gewisse Skepsis ist also angebracht, wenn Superfood teilweise sogar zur Linderung gesundheitlicher Beschwerden dienen soll.
Betroffene einer Krebserkrankung sollten dennoch bewusst auf ihre Ernährung achten. Die Kraft der Ernährung kann heilsame Auswirkungen haben und sollte systematisch gewählt werden.
Strategien, um das Krebsrisiko zu senken
Man sollte die präventive Wirkung der Ernährung bei Krebs (z.B. vor einem Rezidiv) sowie einzelner Nahrungsmittel nicht isoliert betrachten. Erst im Zusammenspiel mit Bewegung und einem gesunden Lebensstil kommt sie zum Tragen. Ein:e Betroffene:r, die/der sich gut ernährt, aber raucht und keinen Sport treibt, hat ein erhöhtes Krebsrisiko. Weitere Risikofaktoren, die den körperlichen Zustand beeinflussen können finden sich im Europäischer Krebskodex – Regeln gegen Krebs. So lautet Regel 5: “Ernähren Sie sich ausgewogen und gesund.”
Die beste Strategie für eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist die bewusste Ernährung. Bei Krebs stellt eine professionelle Beratung den zentralen Baustein dar. Eine Ernährungsberatung dient der Prävention, wie auch der eventuell notwendigen Therapie von Mangelernährung. Ein Ernährungsscreening und die Ernährungsberatung unterstützen die Krebstherapie, indem sie helfen, den Ernährungszustand zu halten bzw. zu verbessern. Dadurch kann ein ungewollter Gewichtsverlust und der oft damit verbundene Abbau von Muskelmasse verhindert werden. Patienten mit einem guten Ernährungszustand haben mehr Kraft, mehr Energie und eine bessere Infektabwehr und damit verbunden eine höhere Lebensqualität. Denn, durch einen gesunden Lebensstil können Krebserkrankungen verhindert werden.
Zur Inspiration für mehr Geschmackssinn und damit bewusste Ernährung: Förderung des Geschmackssinns: Prof. Michalsen (12:27min)
Prof. Andreas Michalsen, Experte für Naturheilkunde und Ernährung, berichtet über den Geschmackssinn aus medizinischer Perspektive und gibt Tipps wie dieser verbessert werden kann.
Quellen
Krebsinformationsdient vom DKFZ
https://www.krebsinformationsdienst.de/
Prof. Andreas Michalsen: Stiftung Eierstockkrebs
https://stiftung-eierstockkrebs.de/rueckblick-welteierstockkrebstag-2022/
https://youtu.be/8MXYv_zp3uc
Immanuel Krankenhaus Berlin
https://naturheilkunde.immanuel.de/
Bundeszentrum für Ernährung (BZfE)
https://www.bzfe.de/
Bayrische Krebsgesellschaft – Europäischer Krebskodex
https://www.bayerische-krebsgesellschaft.de/